Peradan Eslebon

"Es kann nicht mehr weit sein ..." denkst du dir mit schmerzendem Hinterteil und gibst deinem Pferd die Sporen. In den letzten Tagen seid ihr nicht gut vorangekommen, den die Reichstrasse nach Beilunk ist staubig und dicht befahren. Als du über eine Kuppe reitest kannst du sie erblicken, die "Perle des Randromtals", in einer Bucht mit tiefblauem Wasser gelegen inmitten einem Meer aus gelben Blüten. ... "Beweg deinen fetten Hintern aus dem Weg, Pause machen kannst du wo anders !", holt dich die Stimme eines grimmig dreinschauenden Fuhrmanns wieder zurück in die Realität. Du setzt dich wieder in Bewegung, aber die Dammstrasse ist hoffnungslos verstopft. Überall schimpfende Fuhrmänner und andere Reisende. Sogar Amazonen und raufbereite Zwerge kann man im Getümmel erkennen. Nach fast einer Stunde erreichst du das Hafenviertel, überall herrscht reges Treiben. Du kommst immer noch nur schleppend voran. Nach einer weiteren Stunde kannst du endlich durchs Stadttor schreiten. Hier herrscht eine gediegenere Atmosphäre, keine Händler säumen mehr die Strassen. Nachdem du eine Wache nach dem Weg gefragt hast, machst du dich auf den Weg Richtung Magierakademie, "Benimm dich bloss und sag nix falsches!" hat dir noch die Wache mit auf den Weg gegeben. Am Praiostempel vorbei, "wow, der ist prächtiger als der in Neugareth" steuerst du zielgenau auf einen eher zweckmässigen Backsteinbau zu. Vor dem Eingang stehen zwei grimmig dreinschauende Wachen in weissen Uniformen. Links vorbei, noch mal links und du stehst vor einer 2,5 Schritt hohen, weissen Mauer. Langsam gehst du an der Mauer entlang, dein Pferd am Zügel führend. An einem prachtvollen Tor klopfst du an. Eine kleine Klappe öffnet sich, ein grimmiger Wächter schaut dich an, "Was willst du ? Ich glaube du bist hier falsch ... Gesindel gehört ins Hafenviertel ...". Empört zeigst du deinen Passierschein vor ... "Ohh ... Moment" ... die Klappe knallt zu. Du wartest und wartest, so hattest du dir das nicht vorgestellt. Hinter dir betritt eine athletisch gebaute Frau in weisser Robe die Gasse, das Tor öffnet sich geräuschlos und die Frau geht hindurch... gerade als du auch durchgehen willst, wird es dir vor der Nase zugeschlagen. Du fällst auf dein noch von der langen Reise schmerzendes Hinterteil. Nach einer weiteren Weile, inzwischen hast du dir den Staub notdürftig vom Hinterteil geklopft, öffnet sich die Klappe, " Ich weiss zwar nicht warum ... aber ihr dürft passieren". Beim durchschreiten des Tors fallen dir die zwei Wachen auf, die gelangweilt auf ihren Hockern sitzen, einen kennst du bereits aus der Klappe, aber sie schenken dir keine Aufmerksamkeit. Du gehst langsam weiter durch die relativ breite Gasse, die links und rechts von 2 Schritt hohen Mauern gesäumt wird. Als du um die Ecke biegst und an den zahlreichen Toren nach dem Namen Eslebon suchst, kommen dir eine Wache entgegen. "Haaaaalt, hier gehts nur weiter mit Passierschein, du hast doch einen oder?" und schaut dich missbilligend an. Genervt zückst du deinen Schein. "Danke" und geht weiter. "Ahhh, da ist es ESLEBON, ENDLICH" Du klopfst an der Pforte, aber es öffnet niemand. Du versuchst die Pforte zu öffnen, abgeschlossen. Aber daneben ist noch ein Tor, hah Glück gehabt hier ist offen. Beim hindurchschauen kannst du ausser einen Gärtner, der an einem kleinen Teich den Rasen pflegt, niemand erkennen. Du gehst hinein und läufst durch einen wunderschönen Garten auf das prachtvolle weisse Haus zu. Überall stehen schattenspendende Bäume. Über dem Hauseingang steht in goldenen Lettern etwas geschrieben: "Zum Dank für seine getreuen Dienste am Reich, überreichem wir, eure allerzwölfgöttlichste Magnifizenz Kaiser Hal, Peradan Eslebon, Freiherr von Beilunk, dieses Domizil auf Lebenszeit " ... plötzlich öffnet sich lautlos die Tür. Vor dir steht ein gut gebauter Mann mittleren Alters, seine kurzen braunen Haare sind militärisch kurz geschoren und ein Kaiser Alrik Schnauzer ziert das strenge Gesicht. Er trägt eine weiße, mit goldenen Runen bestickte Robe, an der Front mit einem schwarzgoldenen Greifenpaar über einem goldenen Pentagramm verziert. Goldene Kugeln und Schleifen halten halten sie geschlossen. An seiner rechten Seite baumelt ein reich verziertes Langschwert. Er mustert dich mit einem durchdringenden strengen Blick aus den stahlblauen Augen ... du hast das Gefühl du könntest nichts vor diesem Mann geheim halten, als würde er deine Gedanken lesen ... "Hmm, normalerweise klopft man an bevor man meinen Grund betritt, das gilt auch für dich ... beiläufig nickt der Magier mit dem Kopf woraufhin jemand dein Pferd in den Stall bringt ... auch wenn ich wusste das du kommst ... so, du hast also einen Passierschein ... von wem wenn ich wissen darf ? Gerade möchtest du den Passierschein herausholen und dich aus der prekären Situation befreien, da erhebt sich die Schriftrolle aus deinem Rucksack und kommt sanft in der Hand des Magiers zum liegen. Verblüfft schaust du auf die Schriftrolle. Gewandt wird das Siegel entfernt und Peradan beginnt zu lesen, kurze Zeit später wendet er sich wieder dir zu ... "Ahh ich verstehe, seit wann schicken die so Tölpel wie dich ? Naja, es lässt sich nicht ändern" ... "ABER FÜR DIE ZUKUNFT: DER LETZTE DER NICHT GEKLOPFT HAT, WURDE VOM BLITZ GETROFFEN !! WENN DIR DAS NOCHMAL PASSIERT ...", donnert es in deinem Kopf. ... total verstört schaust du um dich, woher kommt diese pochende Stimme in deinem Kopf, als der Magier langsam die Augen schließt. "Was'n nu los ?" Plötzlich reißt der Magier die Augen weit auf und du blickst in zwei gleisend helle Punkte ... kurz danach schliessen sich seine Augen wieder, und der strenge Blick der blauen Augen kehrt zurück ... "So jetzt komm, das sollte nur ne Warnung sein ... das Abendessen wird bald serviert, ich hab schon ein Zimmer und ein paar Kleider für dich herrichten lassen. Zieh dich um und mach dich frisch ... ich erwarte dich auf der Terrasse ..." ... .................... Beim reichhaltigen Abendessen erzählst du deine ganze Geschichte ... "und du hast auch nichts vergessen ?? ...... sicher ?? ... Gut ..... ich breche morgen auf ...... sei für die nächste Woche mein Gast, dann kannst du dich erholen, vor allem dein Hintern" und zum erstenmal schaut der strenge Mann etwas amüsiert und zeigt beiläufig auf das dicke Kissen unter deinem Hinterteil. Kurz darauf herrscht wieder Strenge im eslebonschen Gesicht ... "UND FASS BLOSS NIX AN ... DAS PERSONAL IST INSTRUIERT" hämmert es wieder in deinem Kopf. "Gute Nacht, möge Boron deine Träume behüteten ... ich muss noch ein paar Vorbereitungen treffen" Und da entschwindet der strenge Magier in der weissen Robe ...